Umbanda -

Synkretistische Religionsform Brasiliens, vor allem in Rio de Janeiro, die ihre afrikanische Tradition stärker mit spiritualistischen Elementen mischt als beispielsweise der candomblé (vgl. u.a. Explosion 513, 517); weniger strenge Glaubens­form ( Fichte in Buettner 62); "Brasilianische Religionsform mit afrikanischem Hintergrund und stark spiritisti­scher Ausrichtung." (Augel II 16); "Begriff zur Bezeichnung eines Kultes, der auf zentralafri­kanische Traditionen zurückgeht. Die umbanda ist vor allem in Rio de Janeiro verbreitet." (Lühning 308); "Der Begriff Umbanda wird vom afrikani­schen »kimbundo« (Bantu-Sprache) abgeleitet. Er bedeutet nach Arthur Ramos [Anm.: Arthur Ramos: Aculturacão Negra no Brasil. São Paulo 1942. - Ders.: O Negro Brasileiro. São Paulo 1940. - Ders.: As culturas negras no novo mundo. São Paulo 1946.] sowohl »Hohepriester« oder »Zauberer« oder auch den Ort der Macumba oder das Ritual. Andererseits wird der Neologis­mus »Um-Banda« für richtig gehalten, wobei »um« (= eins) und »banda« (= Fahne die eine und unteilbare Religion der Um­banda bedeuten, die unter ihrer Fahne die vielfältigen Kulte vereinen will, »die noch darauf bestehen, ihre barba­rischen und heidnischen Mythen zu erhal­ten«. / Nach neueren For­schungsergebnissen kann der Um­banda-Glaube nicht mehr als Sektierer­tum aufgefaßt werden. Er erhebt den Anspruch, als Reli­gion betrachtet zu werden. [Anm.: Richard W. Brackmann: Der Um­banda-Kult in Brasilien, in: Std.-Jb. Bd. 7/8, 1959/60, S. 157-73. / Daß von den 93 % Katholiken der Be­völkerung Brasi­liens (ca. 95 Millionen) »nur ein Bruch­teil der Getauften sich über das Niveau eines diffusen Katho­lizismus erhebt, der in der gleichzeitigen mehr oder weni­ger intensi­ven Beteiligung an okkulten und magischen Praktiken durchaus keinen Widerspruch sieht«, hat Martin Gerbert (Religionen in Brasilien, Ber­lin 1970, S. 5) sehr gut dargestellt. Er meint, daß sich dem Theologen die Auf­gabe stellt, zu versuchen, »die Sinn­haftigkeit und den An­spruch dessen zu erfassen, was sich in den verschie­denen Religi­onsformen ar­tikuliert.« (S. 84)]" (Jacob 15); "Umbanda: 1. Prètre. - 2. Magie blanche. - 3. Forme africaine du spiritisme." (Bastide 1969 573); "Umbanda - 1) sacerdotes das seitas banto; 2) religião banto; 3) forma africana de espiritismo." (Bastide 1978 288); "Religião surgida no Brasil com a combinação sincrética de elementos de origem africana, ameríndia, católica, oriental, etc. Parece ter surgido no sul do País nas primeiras décadas do século XX. Atualmente está largamente difundida em toda parte. As casas, ou terreiros, costumam se congregar em federaçes estaduais. As divindades são chamadas de caboclos. Têm correspondência em diversos países da América, como o culto de Maria Leonza, na Venezuela, a santería em Cuba e no Caribe, etc. Desde a década de 1980 tem se difundido também na Argentina, no Uruguai, em alguns lugares dos Estados Unidos, e mesmo em países europeus" (Ferretti 308).

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